26. Dezember 2024
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Aufruf an Pferdehalter

West-Nil-Fieber im Landkreis Barnim: Dringender Appell zur Impfung der Pferde

Das West-Nil-Virus im Barnim

Im Landkreis Barnim hat das Veterinäramt einen alarmierenden Gesundheitszustand festgestellt: das West-Nil-Fieber, eine durch das West-Nil-Virus (WNV) verursachte Infektion, wurde erstmals bei Pferden in der Region nachgewiesen.

Dies markiert einen kritischen Punkt in der Ausbreitung der Krankheit, die seit ihrer Entdeckung in Deutschland im Jahr 2018 eine zunehmende Bedrohung darstellt. Angesichts der ernsthaften Gesundheitsrisiken für die betroffenen Tiere hat das Veterinäramt alle Pferde- und Eselhalter im Kreis dringend dazu aufgerufen, ihre Tiere schnellstmöglich impfen zu lassen.

Die Verbreitung des West-Nil-Virus

Das West-Nil-Virus, ursprünglich aus Afrika stammend, hat eine weitreichende geographische Verbreitung gefunden und tritt heute auf allen Kontinenten auf. Besonders seit dem Jahr 1999 hat die Krankheit in den USA massive Verluste in Pferdebeständen verursacht und sich über die Jahre auch in Europa fest etabliert.

In Deutschland wurden die ersten Fälle des Virus 2018 bei Vögeln festgestellt, mit einer signifikanten Verbreitung besonders in den ostdeutschen Bundesländern. Die aktuelle Situation im Landkreis Barnim, wo das Virus nun auch bei Pferden nachgewiesen wurde, unterstreicht die Notwendigkeit effektiver Präventivmaßnahmen.

Übertragungswege und Wirte des Virus

Das West-Nil-Virus gehört zur Familie der Flaviviren und wird hauptsächlich durch Stechmücken übertragen, die das Virus von infizierten Vögeln, den primären Wirten, auf andere Tiere übertragen können. Während Vögel als Reservoir dienen, in dem sich das Virus vermehrt, gelten Pferde und Menschen lediglich als Fehlwirte.

Das bedeutet, dass die Viruslast im Blut dieser Wirte zu keinem Zeitpunkt hoch genug ist, um weitere Mücken zu infizieren und somit die Krankheit weiterzuverbreiten. Trotzdem kann das Virus bei Pferden zu schwerwiegenden Erkrankungen führen.

Symptome und Diagnose bei Pferden

Bei den meisten infizierten Pferden verläuft die Infektion unbemerkt, nur etwa 10% entwickeln erkennbare Symptome. Diese umfassen anfänglich Appetitlosigkeit und generelle Abgeschlagenheit, gefolgt von hohem Fieber. In schweren Fällen kann das Virus das zentrale Nervensystem befallen und zu neurologischen Störungen führen, einschließlich Koordinationsproblemen, Bewusstseinsstörungen, Zittern und Lähmungen. Solche Symptome erfordern sofortige tierärztliche Intervention, da sie schnell fortschreiten und tödlich enden können.

Therapie und Management

Da es keine spezifische Therapie gegen das West-Nil-Virus gibt, konzentriert sich die Behandlung auf die Linderung der Symptome und die Unterstützung der allgemeinen Gesundheit des Tiers. Die Überlebensrate für Pferde mit neurologischen Symptomen liegt zwischen 50-70%, allerdings haben Tiere, die zu schweren Lähmungen oder zum Liegen kommen, eine deutlich schlechtere Prognose. Nach einer überstandenen Infektion können bei einigen Tieren dauerhafte Schäden zurückbleiben.

Präventive Maßnahmen: Die Impfung

Die effektivste Präventionsmaßnahme gegen das West-Nil-Fieber bei Pferden ist die Impfung. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin empfiehlt die Impfung für alle Pferde, die in Risikogebieten leben oder dorthin verbracht werden. Die Impfung hat sich als sicher erwiesen und bietet Schutz vor den schweren Folgen der Krankheit.

Das Veterinäramt unterstützt zusammen mit der Tierseuchenkasse Brandenburg die Kosten für die Impfung, vorausgesetzt, die Tierhalter erfüllen ihre Meldepflichten und entrichten regelmäßig ihre Beiträge.

Aufruf zur Handlung

Angesichts der ersten Fälle von West-Nil-Fieber bei Pferden im Landkreis Barnim ist es entscheidend, dass alle Pferdehalter die Dringlichkeit der Lage erkennen und schnell handeln. Die Impfung ist nicht nur ein Schutz für das einzelne Tier, sondern dient auch dem Schutz der gesamten Pferdepopulation in der Region. Durch proaktive Maßnahmen und die Zusammenarbeit von Tierhaltern, Tierärzten und lokalen Behörden kann eine weitere Ausbreitung dieser gefährlichen Krankheit verhindert werden.

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