4. Dezember 2024
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Symbol gegen Gewalt

Eberswalde setzt Zeichen: „Bank gegen Gewalt an Frauen“ enthüllt

In Eberswalde wurde am 25. November 2024, dem „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“, ein markantes Zeichen gegen geschlechtsspezifische Gewalt gesetzt.

Bürgermeister Götz Herrmann enthüllte gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten Katrin Forster-König und der Integrationsmanagerin Yaprak Onbasi die sogenannte „Bank gegen Gewalt an Frauen“. Die symbolträchtige Bank wurde in der Rathauspassage eingeweiht und soll in den kommenden Wochen durch das gesamte Stadtgebiet touren, um möglichst viele Menschen auf das Thema aufmerksam zu machen.

„Seid zärtlich – nicht zornig“

Die Bank trägt die prägnanten Aufschriften „Seid zärtlich – nicht zornig“ und „Stopp gegen Gewalt an Frauen“ und setzt somit eine klare Botschaft. Sie wurde von Schülern des OSZ II Barnim, Bereich „Holztechnik“, gefertigt und gestaltet. Zur Einweihung waren auch die stellvertretende Schulleiterin des OSZ II Barnim, Angela Wucherpfennig, sowie Berufsschullehrer Gunnar Preußner anwesend.

Die Idee der roten Bank ist nicht neu, doch ihre Wirkung bleibt ungebrochen. Sie geht auf die italienische Aktion „Panchina rossa“ zurück, die 2016 ins Leben gerufen wurde. Seither sind rote Bänke in vielen Städten Italiens und mittlerweile auch in Deutschland zu einem Symbol des Protestes gegen häusliche Gewalt geworden. Diese Aktion zielt darauf ab, das Tabuthema Gewalt an Frauen in die öffentliche Wahrnehmung zu bringen und eine breite gesellschaftliche Diskussion anzustoßen.

Lokales Engagement und globale Bedeutung

Bürgermeister Götz Herrmann betonte bei der Enthüllung, wie wichtig es sei, das Thema Gewalt gegen Frauen nicht nur am Aktionstag, sondern das ganze Jahr über in den Fokus zu rücken.

„Es ist erschreckend, dass wir uns im Jahr 2024, trotz aller gesellschaftlicher Errungenschaften, noch immer mit dem Thema der geschlechtsspezifischen Gewalt auseinandersetzen müssen. Dabei sollten Respekt, Sicherheit und Freiheit für alle Menschen doch längst zur Selbstverständlichkeit geworden sein. Egal, welchem Geschlecht, welchem Glauben oder welchem Milieu sie auch angehören mögen. Als Stadt Eberswalde sagen wir deutlich ‚Nein‘ zu jeder menschenrechtsverletzenden, sexistischen oder gewalttätigen Haltung“

so Herrmann.

Auch Katrin Forster-König unterstrich die Bedeutung des Aktionstags und des Engagements der Stadt Eberswalde:

„Der Aktionstag will jedes Jahr am 25. November ein Bewusstsein für dieses weltweite Problem schaffen und zu einem gesellschaftlichen Umfeld beitragen, in dem jegliche Gewalt keine Toleranz findet und Menschen genau hinschauen sowie aufmerksam sind.”

Die Stadt setzt in diesem Sinne jedes Jahr zwischen dem 25. November und dem 10. Dezember, dem „Tag der Menschenrechte“, ein starkes Zeichen.

Von der Rathauspassage in die Stadt

Nach der Einweihung in der Rathauspassage wird die „Bank gegen Gewalt an Frauen“ in den nächsten Wochen an verschiedenen Orten in Eberswalde aufgestellt. So soll das auffällige rote Möbelstück mit seinen klaren Botschaften möglichst viele Menschen erreichen und die Botschaft gegen Gewalt weiträumig verbreitet werden.

Unterstützung für Betroffene

Gewalt gegen Frauen ist ein weltweites Problem, das sich durch alle Gesellschaftsschichten zieht. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von körperlicher oder sexueller Gewalt betroffen. Für Betroffene bietet das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter der Nummer 0800-116016 Unterstützung. Das Angebot ist kostenfrei, anonym und rund um die Uhr verfügbar. Es umfasst Beratung in 18 Sprachen. Auch online steht Hilfe bereit, unter www.hilfetelefon.de.

Ein Gedenktag mit Geschichte

Der „Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ hat seine Ursprünge in einem tragischen Ereignis. Am 25. November 1960 wurden die Schwestern Minerva, Patria und María Teresa Mirabal in der Dominikanischen Republik vom Geheimdienst des Regimes Trujillo ermordet. Ihr Tod war die Folge ihres mutigen Widerstands gegen den Diktator. Das Datum ihres Todes wurde 1981 von lateinamerikanischen und karibischen Feministinnen zum Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Frauen und Mädchen erklärt. 1999 erklärten die Vereinten Nationen den 25. November schließlich zum offiziellen internationalen Gedenktag.

Gesellschaftliches Umdenken ist notwendig

Die Enthüllung der „Bank gegen Gewalt an Frauen“ in Eberswalde ist ein weiterer Schritt, um das Bewusstsein für geschlechtsspezifische Gewalt zu schärfen. Sie erinnert nicht nur an die Opfer von Gewalt, sondern fordert auch dazu auf, aktiv gegen die Ursachen vorzugehen. Die Stadt setzt mit dieser Aktion ein Zeichen für Respekt, Gleichberechtigung und eine Zukunft ohne Gewalt.

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