22. November 2024
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die.Verbreiter Livestream Produktion
Kommentar

Toller Auftakt zum Waldstadt-Festival – aber…

Wenn man gestern Abend das neue Waldstadt-Festival der Stadt Eberswalde besuchte, konnte man glatt beeindruckt sein. So viele Menschen, die sich online wegen Nichtigkeiten gegenseitig heruntermachen, haben plötzlich miteinander getanzt. Das ist zivilisiertes Beisammensein, Kultur gemeinsam erleben, als Gesellschaft zusammenwirken. Könnte man meinen!?

Wie stark ist unsere Gesellschaft?

Das gibt Hoffnung, dass Menschen, die in den letzten vier Jahren immer wieder versuchten durch abenteuerliche, ausgedachte Hetzgeschichten die Deutungs- und Hasshoheit zu erlangen, sich doch wieder in die Gesellschaft integrieren können und auch zu wollen.

Bis dann plötzlich um ca. 00:20 Uhr von einigen Menschen “L’ amour toujour” angestimmt wurde. Jener Song aus dem Jahr 1999, von Gigi D’Agostino, der zuerst auf Sylt und dann in weiteren Orten in Deutschland durch rechtsradikalte Umtextung “Deutschland den Deutschen” ein trauriges Revival in den letzten Tagen erlebte.

Ja auch diese Leute waren scheinbar angetrunken. Ist das eine Entschuldigung? Es ist auf jeden Fall eine Provokation und in dem Moment entstanden folgende Fragen:

  1. Was wäre gewesen, wenn die DJs tatsächlich diesen Song gespielt hätten? Hätten wir das Szenario von Sylt dann auch in Eberswalde sehen können oder gar müssen?
  2. Wer hätte eingegriffen? Wäre unsere soziale Struktur stark genug gewesen, als Gesellschaft zu unterbinden “Ausländer raus” auf einem Stadtfest in Eberswalde zu singen, auf dem natürlich auch Personen mit Migrationshintergrund einen schönen Sommerabend verbringen oder hätte man es einfach passieren lassen, sich einfach von den “Schmuddelkindern” abgegrenzt?
  3. Welches Echo hätte es auf die Stadt gegeben?
  4. Wollten hier wirklich ein paar Menschen den Ruf der Stadt beschädigen oder einfach nur ihren Menschenhass ausleben?
  5. An diese Menschen gerichtet: warum?

Und zu guter letzt: Hat sich unsere Gesellschaft nach 4 Jahren Corona-Schwurbel – der übrigens immer noch anhält und die große Mär von der elitären Unterdrückung und Massenmord weitererzählt – wirklich schon erholt von diesen Denkmustern?

Dass nach dem aktuellen Geschehen an verschiedenen Standorten, also nicht nur auf Sylt, man hier von einem Zufall sprechen kann oder gar von einer Fehlinterpretation, ist doch eher abwegig.

Das Waldstadtjournal macht sich Zuschaueraussagen nicht zu eigen.

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